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Eingangsfassade der Abtei Brauweiler

Denkmalpflege im Rheinland

Pressemeldungen

Tag des Offenen Denkmals in der Abtei Brauweiler

LVR-Amt für Denkmalpflege und Pulheimer Geschichtsverein laden ein zu Führungen, Saxophon-Konzert und Rahmenprogramm. Motto: Sein & Schein

zum Schein aufgemaltes Fenster

Scheinfenster an der barocken Abteifassade, Foto: Viola Blumrich, LVR-ADR

Pulheim-Brauweiler, Köln, Rheinland. - Am kommenden Sonntag, dem 12. September, 11 bis 17 Uhr, findet wieder der beliebte Tag des offenen Denkmals in der ehemaligen Benediktinerabtei Brauweiler bei Köln statt. Der Besuchertag, den das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland mit dem Pulheimer Geschichtsverein ausrichtet, steht unter dem Motto: "Sein & Schein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege."

Von 11 bis 16 Uhr finden stündlich Führungen statt: Um 11 und 14 Uhr stellen Restauratorinnen des LVR ihre Tätigkeit in den Restaurierungswerkstätten vor, um 12 Uhr kann das LVR-Archiv besichtigt werden, um 13 und 15 Uhr gibt es Führungen durch die ehemalige Abtei Brauweiler und durch die romanische Abteikirche, auch für Kinder. Die Gedenkstätte Brauweiler, die ein dunkles Kapitel der Abteigeschichte museal dokumentiert, ist im Rahmen von Führungen um 11.30, 13 und 15 Uhr geöffnet.

Um 12 und 16 Uhr heißt es "Sein & Schein im barocken Kloster Brauweiler". Was ist echt an der prachtvollen barocken Prälatur und was sollte vielleicht auch nur dem schönen Schein dienen?

20 Jahre Jugendbauhütte im Rheinland (ijgd) ist eine Erfolgsgeschichte, auf die wir um 12.30 und 14.30 Uhr anstoßen wollen. Am Stand der ijgd gibt es Informationen über das Freiwillige Soziale Jahr in der Denkmalpflege - auch Jugendliche Teilnehmer*innen sind dabei.

Zum Ausklang heißt es um 16 Uhr: Von Bach bis Gershwin - Das preisgekrönte Eternum Saxophonquartett aus Köln erklingt im Kaisersaal.

Wie in jedem Jahr am Tag des offenen Denkmals ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: Es gibt ein Abtei-Café für Süßes und einen Grillstand mit Herzhaftem. Eine Foto-Präsentation im historischen Winterrefektorium steht unter dem Thema "Sein & Schein bei Denkmälern im Rheinland".

Die Veranstaltung findet unter der 3G-Regel statt. Die Teilnehmendenzahl an den Führungen ist begrenzt, die Anmeldung vor Ort erforderlich.

Das Programm finden Sie auf Denkmalpflege.LVR.de / Veranstaltungen.

Für redaktionelle Rückfragen:

Sabine Cornelius, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, sabine.cornelius@lvr.de


Colonius: Der Dom des 20. Jahrhunderts - Denkmalpflege würdigt Industrie- und Technikdenkmäler der Nachkriegszeit

Pressemeldung vom 2.9.2021

Köln, Bonn, Düsseldorf, Opladen, Rheinland - Vielleicht ist der Kölner Fernsehturm Colonius so etwas wie der Kölner Dom des 20. Jahrhunderts – zumindest was seine Bedeutung für die Stadtsilhouette angeht. Als erstes Gebäude der Stadt durfte er bei seiner Fertigstellung 1981 den Dom überragen. "Schließlich können die Funkwellen nur ungestört strahlen, wenn ihnen kein Bauwerk im Weg ist", erläutert Dr. Ralf Liptau, Technik- und Industriedenkmalpfleger beim LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) bei der Vorstellung der aktuellen Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift "Denkmalpflege im Rheinland" in der Kanzel des Colonius. In Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Dipl. Ing. Architekt Rasmus Radach, ebenfalls Industriedenkmalpfleger des LVR-ADR, und Redakteurin Dr. Gundula Lang ist ein Themenheft über denkmalwerte Industrie- und Technikdenkmäler der Nachkriegszeit entstanden. Auf dem Titelbild prangt der Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof der Bonner U-Bahn in leuchtenden Orange-Tönen der 1970er Jahre. Im Aufsatz "Mit der U-Bahn durch die Bonner Republik" erklärt Rasmus Radach den Denkmalwert der Bonner Stadtbahn.

Doch zurück nach Köln zum Colonius, der bei weitem nicht nur wegen seiner beachtlichen Höhe von 266 Metern bedeutsam ist. Für Dr. Ralf Liptau, der das stadtbildprägende Bauwerk erforscht hat, ist klar, dass es sich bei dem Riesen und seiner besonderen stählernen Hängekonstruktion des Ingenieurs Fritz Leonhard um ein Denkmal der Kommunikations- und Informationsgesellschaft handelt. "Was im Mittelalter die Kirchtürme waren und im Industriezeitalter die Fördertüme, sind seit der Nachkriegszeit die Funk- und Fernsehtürme", so Liptau.

Auch wenn der Colonius nicht gefährdet ist, abgerissen zu werden - im Gegenteil, seine Sanierung und Planungen zur Nutzung stehen bevor - ist es sinnvoll, das junge Denkmal schon jetzt rechtskräftig in die Denkmalliste der Stadt Köln einzutragen, so Dr. Gundula Lang, u.a. für Köln zuständige Gebietsreferentin des LVR-ADR. "Steht ein Objekt unter Denkmalschutz, werden mögliche Veränderungen möglichst substanzschonend und denkmalverträglich durchgeführt", so Lang. Auch das Denkmalpflege-Fachamt des LVR steht bei den Planungen in dem Fall beratend zur Seite.

Mehr über die Bedeutung des Colonius und andere Industrie- und Technikdenkmäler der Nachkriegszeit im Rheinland bietet die neue Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift "Denkmalpflege im Rheinland" (3/21).

Sprechen Sie uns an, wenn Sie für Ihre Berichterstattung an einem Belegexemplar interessiert sind.

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Themen:

  • Ralf Liptau/Rasmus Radach
    Industriedenkmalpflege für ein postindustrielles Zeitalter?
  • Ralf Liptau
    Wirtschaftswunder-Zapfstation: Das Tanklager für Flüssigtreibstoffe auf dem Düsseldorfer Hafengelände
  • Rasmus Radach
    Mit der U-Bahn durch die Bonner Republik
  • Ralf Liptau
    Über(t)ragend! Der Kölner Fernseh- und Fernmeldeturm "Colonius" ist denkmalwert
  • Antje Clausmeyer
    Der rechtliche Umgang mit genutzten Industriedenkmälern
  • Gundula Lang
    Fahrstuhl zum Kohlebunker. Kesselhaus mit Wohnraum in Opladen

Pressekontakt:

Sabine Cornelius, LVR-ADR, sabine.cornelius@lvr.de; 02234 9854 - 549

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Junges Denkmal im Blick. Das neue Jahrbuch der rheinischen Denkmalpflege legt einen Schwerpunkt auf jüngere Bauten

Pressemeldung vom 12.08.2021

Düsseldorf, Essen, Mönchengladbach, Krefeld, Pulheim - Das 1982 feierlich eröffnete Museum Abteiberg in Mönchengladbach, ein spektakulärer Museumsbau der Postmoderne und eines der jüngsten Denkmäler im Rheinland, ziert das Cover des neuen Jahrbuchs der rheinischen Denkmalpflege. Es ist nur eines von mehreren jüngeren Objekten, mit denen sich das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) 2017 und 2018 beschäftigt hat. So geht es im 47. Jahrbuch des Denkmalpflege-Fachamts unter anderem auch um das ehemalige Verseidag-Verwaltungsgebäude von Egon Eiermann in Krefeld aus den 1950er Jahren, um die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität aus den frühen 1970er Jahren und um die Karstadt-Hauptverwaltung in Essen, eine Planung des Architekten Walter Brune aus den 1960er Jahren.

„Gerade die jüngeren Bauten sind einem hohen Veränderungsdruck ausgesetzt“, begründet Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke als Herausgeberin der Publikation den Themenschwerpunkt. „Wenn nicht wir die bedeutenden Zeugnisse der jüngeren Vergangenheit in den Blick nehmen, tut es niemand.“

Um Denkmäler zu erkennen, benötigen aber auch die Fachleute der Denkmalpflege mindestens eine Generation Abstand. Oft sind sie der Gesellschaft dabei voraus und brauchen viel Überzeugungskraft, um die Qualität eines Objekts zu vermitteln. Wenn das gelingt, sorgen sie für Inseln der Nachhaltigkeit im hektischen Baugeschehen. „Während heutige Neubauten oft nach 15 Jahren abgeschrieben werden, begleiten Denkmäler viele Generationen“, so Pufke. Erst die übernächste Generation weiß allerdings meistens zu schätzen, was aus der Vergangenheit überliefert wurde.

Ausnahmen bestätigen die Regel. So war die Unterschutzstellung des noch relativ jungen Museums Abteiberg in Mönchengladbach im Jahre 2017, gerade 35 Jahre nach seiner Fertigstellung, nur der Vollzug einer Selbstverständlichkeit. „Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass das Gebäude ein Denkmal ist“, so Kulturdezernent Dr. Gert Fischer. Die Stadt wisse um die Bedeutung des Museumsbaus und habe sich schon vor der Unterschutzstellung um die angemessene Pflege und Erhaltung bemüht.

Architekt Hans Hollein hatte das Museum Abteiberg gemeinsam mit dem damaligen Museumsdirektor Dr. Johannes Cladders entworfen. Es wurde einer der „konsequentesten postmodernen Museumsbauten in Deutschland“, so Nadja Fröhlich, Wissenschaftliche Referentin des LVR-ADR und Autorin des Aufsatzes über das Museum Abteiberg. Die Kunsthistorikerin würdigt aber nicht allein die Architektur des Museums, das man immer wieder besuchen müsse, um alle seine Facetten zu erfassen, sondern auch den dazugehörigen Terrassengarten von Anneliese und Peter Latz. Auch er wurde unter Denkmalschutz gestellt.

Zur Publikation:
Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 47
Hrsg. von Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke
Eine Veröffentlichung des Landschaftsverbandes Rheinland, LVR
Michael-Imhof-Verlag, Petersberg 2021ISBN 978-3-7319-1179-1
49, 95 Euro

Inhaltsverzeichnis, Vorwort und eine Leseprobe finden Sie unter imhofverlag.de


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Hochwasser 2021 - Fachinformationen und erste Hilfestellung

Pressemeldung vom 27.07.2021

Schwere Unwetter im Westen Deutschlands haben in vielen Gebieten zu verheerenden Verwüstungen geführt. In Nordrhein-Westfalen sind zahlreiche Städte und Gemeinden von Hochwasser und Zerstörungen betroffen. Vielerorts wurden ganze Altstädte, Ortskerne und Stadtteile überflutet. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und allen, die von den Folgen betroffen sind.

In großem Maße wurden auch Baudenkmäler in Mitleidenschaft gezogen oder sogar stark beschädigt. Hier finden Sie erste Hinweise zu fachlichem Rat und Hilfe


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Wer schützt künftig die Denkmäler?

Land NRW plant ein neues Denkmalschutzgesetz / LVR-Fachämter sind besorgt

Pressemeldung des LVR vom 16.04.2021

Rheinland. 16. April 2021. Das Stadttor aus dem Mittelalter, die Burg auf der Anhöhe, die ehemalige Papierfabrik, die nun als Wohnhaus dient, die archäologischen Funde aus der Frankenzeit, das Reiterstandbild oder die Bilderstöcke am Wegesrand – viele große und kleine Denkmäler geben den 396 Städten und Dörfern in Nordrhein-Westfalen ihr unverwechselbares Gesicht. Etliche Menschen verbinden damit ein Heimatgefühl und Lebensqualität. Wird sich das bald verändern oder sogar verschwinden? Diese Sorge hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit seinen zuständigen Fachämtern in der Bodendenkmalpflege (LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland) und Denkmalpflege (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland). Grund ist ein Gesetzentwurf, den das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung vorgelegt hat und der gravierende Veränderungen im bestehenden Denkmalschutzgesetz vorsieht.

Der LVR kritisiert unter anderem die geplante Schwächung der zuständigen LVR-Ämter. So ist vorgesehen, dass das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) künftig nicht mehr beantragen kann, ein Denkmal in der Denkmalliste unter Schutz zu stellen. „An diesem Beispiel wird deutlich, dass sich das grundsätzliche Verständnis von einem Denkmal wandelt: Von einem Objekt, was es zu schützen gilt hin zu einem Objekt, dessen Wert sich vor allem an seiner Nützlichkeit bemisst“, fasst Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege zusammen. „Derzeit stellen wir als Fachamt mit unseren Denkmalwertgutachten über 90 Prozent der Anträge auf Unterschutzstellung“, weiß Dr. Andrea Pufke, Leiterin des LVR-ADR. „Dahinter steckt ein hohes Maß an Expertise, um die Denkmäler vor Ort zu entdecken, zu untersuchen und zu erfassen. Dieses Fachwissen können – insbesondere die kleineren Kommunen – gar nicht vorhalten“, so Pufke. Wer also wird künftig solche Anträge stellen?

Bislang war eine gute fachliche Arbeit vor Ort möglich, da es die Unterstützung vom LVR-ADR gab, welches an allen Entscheidungen im Denkmalschutz intensiv mit seinen Fachleuten mitwirkt. Und in den meisten Fällen herrscht Einigkeit zwischen dem LVR-Fachamt und den Städten und Gemeinden über die Objekte - sei es, wenn sie in die Denkmalliste aufgenommen werden sollen oder wenn es um Veränderungen am Denkmal geht. Diese Mitwirkung findet aktuell in Form der sogenannten „Benehmensherstellung“ zwischen den beiden Parteien statt. Diese geschieht durch eine intensive Diskussion aller Beteiligten über die aktuellen Nutzungswünsche im Sinne der besten Lösung für das Denkmal. Das soll künftig auf ein bloßes Anhörungsrecht für das LVR-ADR heruntergestuft werden. „Das entspricht beinahe einer Kenntnisnahme am Ende des Entscheidungsprozesses, die für das weitere Verfahren im Grunde kaum Relevanz hat, denn die Unteren Denkmalbehörden vor Ort sollen im Wesentlichen ohne unser Fachamt entscheiden“, stellt Pufke fest. Sie fragt sich, warum eine geplante Neufassung eines Gesetzes zum Schutz der Denkmäler genau das Amt mit der größten denkmalpflegerischen Kompetenz so radikal beschneidet.

Auch das Amt für Bodendenkmalpflege hat Sorge, dass durch geplante Veränderungen in den Zuständigkeiten, Fundstellen künftig stärker gefährdet sind. „Es droht, dass die Frage des Erhalts eines Bodendenkmals nicht mehr gestellt, sondern direkt die Ausgrabung genehmigt wird. Diese hat, auch wenn sie noch so gut durchgeführt und dokumentiert wird, immer die Zerstörung des Bodendenkmals zur Folge“, meint Dr. Erich Claßen, Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege.

Auffällig und weiterer Kritikpunkt ist die Ungleichbehandlung der Eigentümerinnen und Eigentümer von Denkmälern. So genießen die Denkmäler der Kirchen und Religionsgemeinschaften ein Sonderrecht und werden bevorzugt behandelt. „Ist das verfassungskonform?“, fragt sich Milena Karabaic, die hier einen Verstoß gegen das Gebot der Trennung von Kirche und Staat sieht. So ist zum Beispiel vorgesehen, dass zuständigen Behörden der Zutritt zu den Gebäuden verwehrt werden kann. In dem Entwurf wird dazu erläutert, dass damit die Achtung des Staates vor der Kirche zum Ausdruck gebracht werden soll. „Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass das Betreten eines sakralen Gebäudes aus Gründen des Denkmalschutzes eine Missachtung ausdrückt“, so Andrea Pufke. Insgesamt ist offensichtlich, dass den Kirchen durchgängig eine maximale Eigenständigkeit zugesprochen werden soll. Diese gipfelt darin, dass die Kirchen in strittigen Fällen sogar selbst die Ministerin um Entscheidung anrufen können – ein Recht, das bisher nur den Landschaftsverbänden zusteht. Und sie dürfen an dieser Entscheidung sogar in einem Sakralausschuss mitwirken, die Fachämter werden dagegen nur bei Bedarf hinzugezogen.

Andere in der Denkmalpflege aktive Vereine und Institutionen haben ebenfalls ihre Gedanken zu dem Gesetzentwurf geäußert und fällen teilweise ein vernichtendes Urteil. So schreibt der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. in seiner Stellungnahme: „Die Neufassung des DSchG sollte in dieser Form nicht dem Landtag zur Beratung vorgelegt werden. Sie ist in der Darstellung des Problems und den abgeleiteten Lösungen mangelhaft. Insgesamt werden Denkmäler abgewertet, die fachliche Dimension wird geschwächt, vorgeschlagene Verfahrensänderungen laufen modernen Grundsätzen der guten Regierungsführung entgegen, sie entwickelt keine neuen Ansätze und fällt hinter globale und europäische Standards zurück bzw. berücksichtigt nicht den aktuellen Stand von Denkmalpflege und -schutz in Europa. Dem Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen droht im Bereich Denkmalschutz, -pflege, und -forschung Relevanzverlust.“

Mit der mehrstimmigen Kritik an dem Gesetzentwurf gehen viele Fragen einher: Warum wird ein bewährtes, eingespieltes und gut funktionierendes System ohne erkennbaren Grund aufgegeben? Wem dient es? Vor allem in Fachkreisen wird – mit Blick auf den Aufgabenzuschnitt der zuständigen Ministerin – eine mögliche Einflussnahme starker Lobbyisten, zum Beispiel aus der Bauwirtschaft oder den Kirchen, vermutet. Zumindest solange, bis es belastbare und nachvollziehbare Antworten aus Düsseldorf gibt.

„Der Gesetzentwurf lässt eine durchdachte Strategie vermissen, die auch dem Praxis-Test im Denkmalpflege-Alltag Stand hält. Viele Fragen sind abschließend nicht geklärt und bedürfen dringend einer Bearbeitung“, meint Milena Karabaic.


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Große Sorge um die Denkmäler

Interview mit Dr. Andrea Pufke und Dr. Erich Claßen zur geplanten Neufassung des Denkmalschutzgesetzes

Pressemeldung vom 12. März 2021

Köln. - Seit gut einer Woche liegt den Landschaftsverbänden Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) ein Entwurf zur Novellierung des Denkmalschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen (DSchG NW) vor. Der Absender ist das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW. Bis zum 9. April haben die Landschaftsverbände Gelegenheit, sich zu dem Entwurf zu äußern.

Dr. Andrea Pufke, Leiterin des LVR-Amtes für Denkmalpflege, und Dr. Erich Claßen, Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege, erklären, was ihnen Sorge an den geplanten Veränderungen bereitet.

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Wie ist Ihre Einschätzung zur geplanten Änderung des Denkmalschutz-Gesetzes?

Andrea Pufke: "Ich habe zum ersten Mal wirklich große Sorgen um die Baudenkmäler im Rheinland. Denn die Stellung der Denkmalfachämter für Baudenkmalpflege wird in vielen Punkten entscheidend geschwächt und das vorhandene Wissen gar nicht mehr abgerufen.
Denkmalschutz und Denkmalpflege sind dann erfolgreich, wenn sich alle Beteiligten gemeinsam für die Erhaltung der Denkmäler einsetzen: Menschen, die ein geschütztes Haus bewohnen und pflegen, die Unteren Denkmalbehörden in den Städten und Gemeinden, die vor Ort unterstützen und entscheiden, und das Denkmalamt beim Landschaftsverband Rheinland, das sein Fachwissen in die Beratung und Betreuung von Maßnahmen einbringt. Das klappt in der Regel auch sehr gut, wie auch die jüngste Evaluierung des Gesetzes gezeigt hat. Doch dieses Zusammenspiel gerät durch das neue Gesetz in Schieflage. Die Fachleute der Denkmalämter für die Baudenkmalpflege sollen beispielsweise künftig nur noch angehört, aber an Entscheidungen nicht weiter beteiligt werden, selbst wenn ein Denkmal abgebrochen oder stark verändert werden soll. Darin sehe ich eine große Gefahr für die Zukunft der Denkmäler, die auf diese Weise leicht kurzfristigen, oft wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen können."

Erich Claßen: "Vorausgeschickt sei, dass wir sehr gut mit dem bisherigen Gesetz, das 2013 für die Bodendenkmalpflege in wesentlichen Punkten novelliert wurde, hätten weiterarbeiten können. Der jetzige Entwurf beinhaltet zwar einige begrüßenswerte Änderungen, regelt leider aber die Verfahren unklarer als im bestehenden Gesetz und es ist zu befürchteten, dass dadurch nicht alle erhofften Erleichterungen für Kommunen sowie Eigentümerinnen und Eigentümer wirklich eintreten werden."

Betreffen die Änderungen die Denkmalpflege und Bodendenkmalpflege gleichermaßen?

Erich Claßen: "Gleichermaßen sicher nicht, aber es werden auch grundsätzliche Punkte geändert, die beide Fachrichtungen betreffen. So zum Beispiel, dass jetzt als erste Aufgabe von Denkmalschutz und Denkmalpflege die wissenschaftliche Erforschung benannt wird, während Schutz und Pflege von Denkmälern erst an dritter bzw. vierter Stelle folgen. Das ist – nicht nur aus meiner Sicht – eine bemerkenswerte Verschiebung der Prioritäten in einem Denkmalschutzgesetz.
Für die Bodendenkmalpflege im Speziellen gibt es einige positiv zu bewertende Aspekte, aber manches wird dem Schutz von Bodendenkmälern auch nicht unbedingt zuträglich sein. Zum Beispiel soll nun die Obere Denkmalbehörde beim Kreis oder der Bezirksregierung direkt über das Ob und Wie eines Eingriffs in ein Bodendenkmal entscheiden. Bislang hatte die Untere Denkmalbehörde in der Kommune vor Ort in einem ersten Schritt zu beurteilen, ob ein Eingriff überhaupt erlaubt werden kann. Dies könnte dazu führen, dass die Frage des Denkmalerhalts künftig gar nicht mehr gestellt, sondern direkt die Ausgrabung genehmigt wird. Diese hat, auch wenn sie noch so gut durchgeführt und dokumentiert wird, immer die Zerstörung des Bodendenkmals zur Folge."

Andrea Pufke: "Die Baudenkmalpflege ist deutlich stärker betroffen. Sie muss zwar im Rahmen einer Anhörung beteiligt werden, aber sie verliert ihre Mitwirkungsrechte bei allen Entscheidungen im Denkmalschutz. Es ist zu befürchten, dass die Fachexpertise der Denkmalämter für Baudenkmalpflege bei den Landschaftsverbänden nicht mehr in die Entscheidungen einfließt – zum Nachteil der Denkmäler und deren Eigentümerinnen und Eigentümern. Im neuen Gesetz sind viele Verfahren für die Baudenkmalpflege ganz anders geregelt als für die Bodendenkmalpflege. Dazu gehören grundlegende Dinge wie die Eintragung in die Denkmalliste oder die Erteilung einer Erlaubnis, wenn ein Denkmal saniert oder verändert werden soll. Aus meiner Sicht gibt es keinen vernünftigen Grund, Baudenkmalpflege und Bodendenkmalpflege künftig unterschiedlich zu behandeln, zumal die unterschiedlichen Verfahren einen höheren Verwaltungsaufwand bedeuten und kleinere Denkmalbehörden überfordern dürften."

Was und wer soll mit den Änderungen erreicht werden?

Andrea Pufke: "Diese Frage kann nur das zuständige Ministerium selbst beantworten. Es ist für mich schwer nachvollziehbar, warum ein Gesetz zum Schutz von Denkmälern genau die Instanz schwächt, die die höchste fachliche Kompetenz hat. Stellen Sie sich ein Ärzteteam vor, das einen Patienten gründlich untersucht und eine Diagnose stellt, dann aber keinen Einfluss auf dessen Behandlung hat.
Vermutlich will der Gesetzgeber Verfahren vereinfachen, die Rechte von Städten und Gemeinden stärken und die Reduzierung von Konflikten erreichen. Tatsächlich führt aber nur ein Bruchteil aller Verfahren zu Konflikten, auch wenn diese oft das Bild der Denkmalpflege in der Öffentlichkeit prägen. Und manchmal gehört es zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung auch dazu, um den richtigen Weg für das Denkmal intensiv zu diskutieren. Ich sehe nicht, dass durch das neue Gesetz hier eine Verbesserung im Sinne der Denkmäler erreicht wird, ganz im Gegenteil. Und das trifft ebenso auf die Verfahrensabläufe zu. Nach der neuen Gesetzeslage wird etwa eine Villa als Denkmal in einem anderen Verfahren eingetragen als der dazugehörende Garten. Ich frage mich ernsthaft, wie das in der Praxis umgesetzt werden soll?"

Gibt es auch Vorschläge, die Sie befürworten?

Erich Claßen: "Ja, die gibt es, wenn sich auch leider im Gesetzestext noch nicht an allen Stellen erkennen lässt, wie genau sich der Gesetzgeber die Umsetzung vorstellt. Positiv ist auf jeden Fall, dass jetzt das vermutete Bodendenkmal verankert wird, denn damit genießen auch diese den umfassenden Schutz des Gesetzes. Zu befürworten ist, dass die Benehmensherstellung für die Bodendenkmalpflege als wichtiges gesetzliches Instrumentarium beibehalten wird. Für das archäologische Erbe ist es sicherlich positiv, dass das Land bewegliche Bodendenkmäler nun an diejenigen übertragen kann, die sicherstellen können, dass die Objekte sachgerecht behandelt und aufbewahrt werden."

Andrea Pufke: "Die Denkmalförderung und die Einsetzung des schon im bestehenden Gesetz vorgesehenen Denkmalrats sind sinnvolle Punkte. Erfreulich ist auch, dass jetzt für Denkmalbereiche ein Umgebungsschutz vorgesehen ist oder dass die Unterschutzstellung eines Gebäudes ins Grundbuch eingetragen werden soll. Aber das sind insgesamt eher Marginalien."

Wie würde sich Ihre Arbeit konkret verändern, wenn das Gesetz kommt?

Andrea Pufke: "Das kann ich jetzt noch nicht abschätzen, denn bei vielen Themen habe ich keine Vorstellung, wie das in der Praxis umgesetzt werden soll. Dazu gehört etwa die ungleiche Behandlung von Baudenkmälern und Gartendenkmälern. Gravierende Änderungen ergeben sich bei kirchlichen Denkmälern, denn Kirchen und Religionsgemeinschaften bekommen weitreichende Sonderrechte. Sehr einschneidend ist darüber hinaus, dass die Denkmalfachämter für Baudenkmalpflege bei den Landschaftsverbänden künftig nicht mehr das Recht haben sollen, die Eintragung eines Gebäudes in die Denkmalliste zu beantragen. Denkmäler zu erfassen und ihren Denkmalwert in Gutachten zu beurteilen, gehörte bisher zu unseren zentralen Aufgaben. Wie und ob dieses Fachwissen in Zukunft eingesetzt werden soll, ist völlig unklar."

Erich Claßen: Nun, das ist davon abhängig, wie bestimmt Paragraphen noch durch Rechtsverordnungen konkretisiert würden. Klar ist jetzt schon, dass die Führung der Denkmalliste für Bodendenkmäler durch das Fachamt für Bodendenkmalpflege der Entlastung der Unteren Denkmalbehörden dient. Diese Entlastung bedeutet aber die Übertragung einer zusätzlichen neuen Aufgabe an den Landschaftsverband Rheinland."

Was ist Ihre Vorstellung von zukunftsorientiertem Denkmalschutz?

Erich Claßen: "Ein zukunftsorientierter Denkmalschutz ist nur dann zu erreichen, wenn man auch eine nachhaltige Bodendenkmalpflege betreibt, das heißt der Fokus sollte auf dem Denkmalerhalt liegen. Darum geht es uns schon seit vielen Jahren, weshalb wir unsere Kenntnisse konstruktiv in Planungsverfahren einbringen. Unsere verbindliche und rationale Argumentation wird auch von Kommunen, Bauträgern sowie Eigentümerinnen und Eigentümern in der Regel akzeptiert. Es wird also auch in Zukunft darum gehen, unser reiches archäologisches Erbe möglichst zu erhalten und natürlich auch öffentlich bekannt zu machen. Hierbei kann auch die digitale Veröffentlichung der Informationen zu Bodendenkmälern ein Weg sein, den wir durch die jetzt vorgesehene Aufgabenübertragung auch offensiver angehen könnten. So würde mehr Menschen eine Teilhabe an der Archäologie im Rheinland ermöglicht, was – so meine Hoffnung – auch eine noch höhere Akzeptanz der Belange des Denkmalschutzes erzeugen kann. Es geht schließlich um unser gemeinsames kulturelles Erbe im Rheinland."

Andrea Pufke: "Denkmäler sind positive Standortfaktoren: Sie prägen das Bild unserer Städte und geben uns Lebensqualität. Sie sind Zeugnisse unserer Kultur und Geschichte, die allen Menschen Tag für Tag, auf Schritt und Tritt begegnen. Sie stehen für Dauer, Bindung, Identifikation und Heimat. Sie sind der Inbegriff von Nachhaltigkeit. Das ist wichtig in einer Welt, die immer schnelllebiger und komplexer wird, die Ressourcen oft rücksichtslos verbraucht und verschwendet. Denkmäler stehen nicht unter einer Käseglocke – auch wenn das oft behauptet wird –, sie sind Teil unserer Lebenswelt, werden von Menschen genutzt und mit Leben gefüllt. Wir brauchen Denkmäler für unsere Zukunft und für die Zukunft unserer Kinder. Wieviel ärmer wäre eine Welt ohne Denkmäler? Die Verantwortung für die Erhaltung des baulichen Erbes liegt bei uns allen. Diese Verantwortung zu erkennen und diese Herausforderung anzunehmen, das ist für mich ein zukunftsorientierter Denkmalschutz."



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Für junge Leser: Buchpräsentation in Kölner Denkmal

Pressemeldung vom 12. Oktober 2020

Köln. – Bei der Buchpräsentation des Kindersachbuchs "Denkmalpflege im Rheinland – Wie geht das?" stellten sich LVR Mitarbeiter*innen den neugierigen Fragen der Grundschüler*innen der KGS Mainzer Straße.

Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland setzt sich seit mehr als hundert Jahren für Denkmalpflege im Rheinland ein und damit für mittlerweile über 52.000 Denkmäler – mit Augenmerk auf der Dokumentation, Erforschung, Betreuung und Beratung sowie Vermittlung des Kulturschatzes an die Öffentlichkeit. Über diese Arbeit berichtet die Neuerscheinung "Denkmalpflege – Wie geht das?" aus der Reihe "Bachems Wissenswelt" und widmet sich erstmalig nicht nur alten Gemäuern, sondern auch Denkmälern, die auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen sind. Zur Buchvorstellung im Forum der "Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen" beantworteten Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, ihre Stellvertreterin Dr. Ulrike Heckner, Diplom-Restaurator Marc Peez und Verleger Claus Bachem die Fragen der Kinder und Pressevertreter*innen.

Mit Begeisterung und großer Neugierde hatten ausgewählte Schüler*innen der KGS Mainzer Straße das Sachbuch vorab im Unterricht besprochen. Während der Buchpräsentation konnten die vier Grundschüler*innen der Ganztagsbetreuung ihre Fragen an das Podium stellen. Sie wollten beispielsweise wissen, wie viele Denkmäler die Leiterin des Amts in ihrer Dienstzeit schon gesehen hat und wie die Farbe Blau im Mittelalter gewonnen sowie verschifft wurde.

"Das Besondere an dem Buch ist die Innenansicht durch das Autorenteam. Wir haben uns ganz bewusst gefragt, welche Themen und Geschichten für Kinder interessant sind", bemerkte Dr. Andrea Pufke mit Blick auf das Buchprojekt. Laut Verleger Claus Bachem "zeigt das Sachbuch, dass Denkmalpflege alles andere als langweilig ist" und dass man nur die Augen offen halten muss, um selbst Schützenswertes zu entdecken.

Das Kindersachbuch "Denkmalpflege – Wie geht das?" nimmt junge Leser zwischen acht und zwölf Jahren, aber auch erwachsene Leser*innen, mit in den spannenden Berufsalltag des Autorenteams: Anschaulich präsentiert es, was eigentlich alles Denkmal ist und wie Restaurator*innen arbeiten. Für Geschichtsprofis hält das Buchmaskottchen Theo Türmchen außerdem exklusives "Weltmeisterwissen" bereit. Das Autorenteam geht auf Spurensuche und liefert kleinen und großen Denkmalpfleger*innen jede Menge Wissenswertes auf diesem Gebiet.

Weitere Informationen zu dem Titel "Denkmalpflege – Wie geht das?" finden Sie hier.

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DENKMAL EUROPA öffnet Türen für Kinder

LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland rückt die Erben des Kulturerbes in den Fokus seiner Vermittlungsarbeit

Pressemeldung vom 17. September 2020

Köln. / Wiesbaden.- Pünktlich zum Weltkindertag 2020 macht die digitale Plattform www.denkmal-europa.de das Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen zum "Spielplatz für Zeitreisen". Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland ist Teil des bundesweiten Kooperationsprojektes. Mit seinen jüngst auf Youtube und www.denkmalpflege.lvr.de veröffentlichten Erklärvideos sendet das rheinische Fachamt weitere kurzweilige Signale an die Erben des Kulturerbes.

Das crossmediale Programm DENKMAL EUROPA ist ein Inspirationsschatz für alle, die Denkmäler und ihre Botschaften in Bildungsprozessen nutzen möchten. "Die Website und ihr Workbook sind wichtige Bestandteile einer sinnlich erfahrbaren Aneignungskultur, die es allen Generationen leichtmacht, sich mit der unmittelbar erlebbaren Geschichte vor der eigenen Haustür spielerisch und unvoreingenommen zu beschäftigen", kommentiert Prof. Dr. Markus Harzenetter, Vorsitzender der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) - ein Zusammenschluss der Denkmalfachämter in den Bundesländern. Sie unterstützt mit DENKMAL EUROPA die in der UN-Kinderrechtskonvention verankerten Rechte von Kindern und Jugendlichen auf Teilhabe am Kulturleben. "Die Corona-Pandemie beweist uns täglich, wie wichtig unsere Alltagswelt für unser Wohlbefinden ist", betont auch Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke aus dem rheinischen Denkmalfachamt: "Die Aufgabe, unsere Kulturgüter zu schützen und zu pflegen, darf nicht nur wenigen Fachleuten vorbehalten bleiben. Wir möchten viele Menschen begeistern, vor allem Kinder und Jugendliche, denn sie sind die Erben von morgen."

Mit DENKMAL EUROPA ist eine digitale Ausstellung entstanden, die mit Graphic Novels, europäischen Kulturgeschichten, Projektimpulsen aus der Praxis und kreativen Aktionsideen intuitive Zugänge zu bislang häufig unbekannten Dimensionen unserer Geschichte ermöglicht. Eine Reise durch die Seite und das zugehörige Workbook machen verständlich, wie unsere Vorfahren gelebt, gearbeitet, geplant, gefeiert, getrauert oder woran sie geglaubt haben. Bislang Unverbundenes verdichtet sich zum Wissen darum, welche Entwicklungen Spuren hinterlassen haben oder zu neuen Ideen führten oder welches ökologische, politische oder religiöse Verständnis hinter den Bauten unserer Umgebung steckt.

Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland lieferte mit seinem im Eifelort Nideggen veranstalteten Projekt zum mittelalterlichen Burgenbau den rheinischen Baustein für DENKMAL EUROPA.


Aktuell wendet sich das Fachamt auf Youtube mit zwei Erklärvideos an die 8- bis 10-Jährigen, die schon immer wissen wollten, was Denkmalpflegerinnen so tun in ihrem Job: Warum reist Theresa viel von Ort zu Ort und Denkmal zu Denkmal? Und wieso ist Ilona wie eine Detektivin auf Spurensuche?

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Reinemachen am Heiligenhimmel vorerst ausgesetzt

Exemplarische Forschungsrestaurierung im Kapitelsaal der Abtei Brauweiler lässt Schadstoffbelastung vermuten

Pressemeldung vom 25. August 2020

Brauweiler/ Köln. - Die exemplarische Forschungsrestaurierung der Restaurierungswerkstätten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) im historischen Kapitelsaal der Abtei Brauweiler ist vorläufig ausgesetzt. Die im Juli begonnenen Arbeiten hatten eine mögliche gesundheitsgefährdende Schadstoffbelastung erkennen lassen, die zunächst begutachtet werden muss. Bis zur Vorlage des Gutachtens bleibt der Kapitelsaal auch für die Fachleute des LVR-ADR gesperrt.

Die Analyse der Materialprobe eines bei Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert aufgebrachten schwarzen Teeranstrichs im Sockel- und Wandbereich des Saales hat ergeben, dass der Teer möglicherweise einen zu hohen Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) aufweist. PAK sind als krebserregend eingestuft, so dass über den weiteren Umgang mit diesem Stoff zunächst durch eine Fachfirma entschieden werden muss. Die aus dem 12. Jahrhundert stammenden einzigartigen Gewölbemalereien im ehemaligen Versammlungssaal der Mönche sind nicht betroffen.

Die Ergebnisse der Forschungsrestaurierung sollen die Grundlage für die Ausarbeitung eines detaillierten Restaurierungskonzepts bilden, in dem alle vorgesehenen Maßnahmen beschrieben und festgelegt werden. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) sieht sich in seiner Vorgehensweise bestätigt, vor Ausschreibung der Arbeiten zunächst durch die vor Ort angesiedelte Dienststelle des LVR-ADR ein detailliertes Restaurierungskonzept erarbeiten zu lassen. „Wie der Fall zeigt, sind wir so zwar nicht vor unliebsamen Überraschungen gefeit, jedoch lassen sich Umfang und Kosten der Ausschreibung besser planen“, so Dr. Ludger J. Sutthoff, Abteilungsleiter Restaurierung des LVR-ADR.

Hinweis für Redaktionen:

Das für ursprünglich Mittwoch, 2. September 2020, geplante Pressegespräch im historischen Kapitelsaal der Abtei Brauweiler kann aus den oben genannten Gründen vorerst nicht stattfinden.

Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 02 21 – 809 – 77 11

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Reinemachen am Heiligenhimmel

Mittelalterliche Fresken im Kapitelsaal der Abtei Brauweiler werden restauriert /
Vorbereitung auf die 1000-Jahr-Feier der Abtei Brauweiler 2024

Pressemeldung vom 13. Juli 2020

Brauweiler. - Die aus dem 12. Jahrhundert stammenden, bedeutenden Gewölbemalereien im historischen Kapitelsaal der Abtei Brauweiler sollen in Vorbereitung auf die 1000-Jahr-Feier der Abtei Brauweiler im Jahr 2024 restauriert werden.
Im Sommer 2020 wird an einer Musterfläche durch die Abteilung Restaurierung des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) das restauratorische Konzept erprobt. Es umfasst das ganze Spektrum des aktuellen Schadensbildes: Breite Risse werden geschlossen, abgehobene Malschichten gefestigt, Spinnenweben und Schmutz schonend entfernt, Salzbelastungen untersucht, Putzablösungen stabilisiert und dichte, schwarze Bitumenreste an den Wänden reduziert. Die Maßnahmen dienen einer schonenden Konservierung. Fehlstellen innerhalb der Gewölbemalereien bleiben bestehen und werden nicht wieder übermalt. Die hochempfindlichen mittelalterlichen Fresken werden so in ihrer vorhandenen Substanz gesichert, nicht aber optisch verändert.
„Die ursprünglich prachtvollen farbigen Gewölbemalereien haben eine leidvolle Geschichte hinter sich. Sie wurden – dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprechend – mehrfach übermalt und wieder freigelegt, so dass die mittelalterlichen Heiligendarstellungen größtenteils nur noch in ihren Umrissen erhalten sind. Heute gehen wir in der Restaurierung mit äußerster Vorsicht vor, um nicht noch mehr Originalsubstanz zu zerstören“, so Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke.
Die Ergebnisse der Forschungsrestaurierung bilden die Grundlage für die Ausarbeitung eines detaillierten Restaurierungskonzepts, in dem alle vorgesehenen Maßnahmen beschrieben und festgelegt werden. Sie geben Aufschluss über die Ausführung und Technologie der mittelalterlichen Malereien, werden begleitet von einer digitalen 3D-Dokumentation und fließen ein in eine umfassende wissenschaftliche Bestandsaufnahme.
Die mittelalterlichen Malereien im Kapitelsaal der Abtei Brauweiler werden einer Künstlergruppe zugeschrieben, die auch die Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf ausgemalt hat. Hochrangig wie die Bauplastik waren die Malereien in dem Versammlungs- und Gerichtssaal des Klosters, dessen Gewölbe in der Amtszeit von Abt Geldolf 1148 bis 1177 ausgemalt wurde. Sein Vorgänger, Abt Aemilius, hatte den Kapitelsaal errichtet und ist auch dort bestattet.

Presse-Information:

Zum fortgeschrittenen Stand der Forschungsrestaurierung wird es ein Pressegespräch im Kapitelsaal geben.

ACHTUNG: Der ursprünglich für ein Pressegespräch vorgehene Termin am Mittwoch, dem 2. September 2020, 11 Uhr findet nicht statt.

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Linda Walther erhielt Paul-Clemen-Preis des LVR

Düsseldorfer Kunsthistorikerin analysierte die Frauen von Thomas Schütte

Pressemeldung vom 26. November 2019

Bonn. - Die Kunsthistorikerin Linda Walther hat heute in Bonn den renommierten Paul-Clemen-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) erhalten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird einmal im Jahr für eine herausragende kunsthistorische Dissertation verliehen. Die Forschungsarbeit der Düsseldorferin trägt den Titel "Schwebezustände. Frauen von Thomas Schütte". Erstmalig hat der LVR damit eine kunsthistorische Dissertation zu einem zeitgenössischen Künstler ausgezeichnet.

"Ich freue mich wahnsinnig über diese Ehre", antwortete Linda Walther auf die Laudatio der Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein. Die Jury unter dem Vorsitz des Bonner Kunsthistorikers Prof. Dr. Roland Kanz hatte "die ausgewogene, differenzierte Erklärung, wie solche Kunstkonzepte von einem der wichtigsten deutschen Künstler konkret vermittelbar sind", gelobt. Die seien "inhaltlich nicht leicht zugänglich".

Anne Henk-Hollstein betonte in ihrer Laudatio: "Wir brauchen Menschen, die uns bei der Betrachtung von Kunst – und vielleicht gerade von Gegenwartskunst – helfen, einen Zugang zu finden." Insofern erfülle Linda Walther mit ihrer Arbeit eine sehr wichtige Aufgabe. Linda Walther M.A. (37) hat in Bochum und Düsseldorf studiert. Aktuell ist sie wissenschaftliche Volontärin bei der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. In ihrer Arbeit analysiert sie den für sie zunächst "verstörenden“ Umgang Schüttes mit dem alten und traditionellen künstlerischen Motiv der liegenden Frau. "Da wollte ich näher hinsehen."

Der Paul-Clemen-Preis des LVR ist dem Bonner Kunsthistoriker und ersten Provinzialkonservator der Rheinprovinz gewidmet. Clemen (1866 – 1947) gilt als Begründer der staatlichen Denkmalpflege im Rheinland und ist Vorgänger der heutigen Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke. Sie leitet das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland mit Sitz in der Abtei Brauweiler.




Planung einer "gesunden" Stadt – Der Aachener Hochschullehrer und Architekt René von Schöfer in Nationalsozialismus und Nachkriegszeit

Preisgekrönte Dissertation von Moritz Wild erscheint als Arbeitsheft der Rheinischen Denkmalpflege

Pressemeldung vom 23. Oktober 2019

Aachen, Aldenhoven, Alsdorf, Hückelhoven-Ratheim, Linnich, Jülich, Schleiden, Wassenberg. - Eine neue, "gesunde" Stadt zu schaffen: Diese aktuelle Forderung prägte bereits in den 1930er Jahren die Architekturschule der RWTH Aachen. Neues aus deutschen Traditionen hervorzubringen war das Ziel. Eine maßgebliche Rolle in dieser konservativen Gegenbewegung zum Bauhaus spielte der Aachener Architekturprofessor René von Schöfer. Dessen beruflichen Werdegang beschreibt der Architekturhistoriker und Denkmalpfleger Moritz Wild in seiner Dissertation, die nun vom LVR in der Buchreihe der "Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege" veröffentlicht wurde.

Unter dem Titel "Architekturlehre und Städtebau im Regierungsbezirk Aachen, René von Schöfer (1883-1954)" berichtet Wild über die ungebrochene Karriere von Schöfers. Der war in der Weimarer Republik an die Aachener Hochschule berufen worden und im "Dritten Reich" Dekan geworden. Nach der Entnazifizierung erlebte er in der frühen Nachkriegszeit im Raum Aachen die Hochphase seines Schaffens. Ob Aachen, Aldenhoven, Alsdorf, Hückelhoven-Ratheim, Linnich, Jülich oder Schleiden: Am Wiederaufbau all dieser Städte im Regierungsbezirk Aachen hat der 1883 in Teheran geborene Österreicher René von Schöfer maßgeblich mitgewirkt.

"Moritz Wild hat nicht nur eine umfangreiche Monographie über das Wirken von Schöfers verfasst. Das Buch gibt auch tiefe Einblicke in die stadtplanerischen Prozesse vergangener Epochen", so Prof. Dr. Christian Raabe vom Lehrgebiet Denkmalpflege und historische Bauforschung an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen. Dazu beschreibt er die Entwicklung der Lehre an der Fakultät für Architektur in den verschiedenen Epochen und politischen Systemen, die Auswahl von Professoren und deren Einfluss auf die Studierenden, die später selbst als Architekten die Stadtplanung im Raum Aachen prägen sollten.

75 Jahre nach den schweren Kriegszerstörungen, die man vielerorts zum Anlass nahm, die historischen Altstädte “aufzuräumen“, erkundet das Buch also sowohl Architektenausbildung als auch Städtebau in der Aachener Region und deren Verquickung. Auch den Weg zur autogerechten Innenstadt zeichnet es nach; heute ein Albtraum, in der Nachkriegszeit das Ideal einer von Altbauten und kleinteiligen Straßenzügen radikal befreiten, "gesunden" Stadt.

Moritz Wild hat für seine Dissertation über René von Schöfer den renommierten, mit 10 000 Euro dotierten Paul-Clemen-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) erhalten. Über sein Buch sagt Landeskonservatorin und Herausgeberin Andrea Pufke: "Mit hohem Aufwand hat der Autor den in vielen Archiven und Behörden verstreuten Quellenschatz gehoben und die komplexen Informationen gut verständlich und zum Teil unterhaltsam aufbereitet. Für die Denkmalpflege ist dieses Buch ein Glücksfall, weil damit viele Denkmalbewertungen erst möglich werden."

Zur Publikation:
Moritz Wild, Architekturlehre und Städtebau im Regierungsbezirk Aachen. René von Schöfer (1883-1954). Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege im Rheinland, Bd. 85. Hrsg. von Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2019. ISBN 978-3-7319-0860-9; ca. 49,95 Euro; 336 Seiten mit 168 farbigen Abbildungen

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Bunte Vielfalt: 125 Jahre Denkmalpflege im Rheinland - Foto-Ausstellung im Foyer des LVR-Landeshauses in Köln-Deutz / zu sehen bis zum 31. Oktober 2018 / Eintritt frei

Pressemeldung vom 20. September 2018

Köln.- "Die Vielfalt der rheinischen Denkmallandschaft ist so bunt wie das Leben selbst", stellte die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, bei der gestrigen Eröffnung der Fotoausstellung "denkmal.vielfalt.rheinland" fest. Das 125-jährige Bestehen der amtlichen Denkmalpflege im Rheinland ist Anlass für die bunte Schau, die bis zum 31. Oktober im Foyer des Landeshauses in Köln-Deutz zu sehen ist. Konzipiert wurde die Ausstellung vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.
"Nicht nur Bauwerke kommen in die Jahre, sondern ganz offensichtlich auch die Denkmalpflege selbst", so die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Ulrike Heckner, als stellvertretende Landeskonservatorin. Die amtliche Denkmalpflege geht zurück auf die preußische Rheinprovinz und den ersten Provinzalkonservator Paul Clemen, der 1893 ernannt wurde. Doch seit Clemens Zeiten hat sich vieles geändert. Längst gelten nicht mehr nur Kirchen, Burgen und Schlösser als denkmalwert – heute reicht die Vielfalt an Denkmälern vom Aachener Dom bis zum kleinen Fachwerkhaus in der Eifel, von Bauten der Technik und Industrie bis zur historischen Gartenanlage, von der Arbeitersiedlung bis zum Nachkriegskirchenbau. Mit über 50.000 rechtskräftig geschützten Denkmälern stellt das Rheinland eine kulturhistorisch außerordentlich reiche Landschaft dar.
Die Ausstellung zeigt Denkmäler im Rheinland in großformatigen Fotografien, bunt und vielfältig, vertraut und unbekannt, aus der Entfernung gesehen und von ganz nah. Alle diese Objekte stehen für die Geschichte und Eigenarten unserer Region, für die kulturelle Identität der hier lebenden Menschen und machen das in hohem Maße aus, was die Politik heute wieder Heimat nennt.

Ausstellung "denkmal. vielfalt. rheinland. 125 Jahre Denkmalpflege im Rheinland (1893-2018)"
bis 31. Oktober 2018
LVR-Landeshaus, Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln
Eintritt frei

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Landesweite Denkmalpflege - Kooperation von LVR und TH Köln

Pressemeldung der TH Köln und des LVR vom 7. Dezember 2017

Köln.- Romanische Gewölbemalereien, gotische Baldachine oder ein römisches Haarnetz: Seit vielen Jahren untersuchen Studierende des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS) der TH Köln in ihren Projekt- und Abschlussarbeiten Objekte aus dem Eigentum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) oder werden von ihm in ihrer Arbeit unterstützt. Jetzt haben die beiden Partner ihre Zusammenarbeit durch eine unbefristete Kooperationsvereinbarung untermauert.

Rund zwanzig Bachelor- und Masterarbeiten sowie gemeinsame Lehrprojekte, Seminare und Tagungen sprechen eine deutliche Sprache: Die Zusammenarbeit zwischen der TH Köln und dem LVR hat sich den vergangenen Jahren als äußerst fruchtbar erwiesen. Sie ermöglicht es unseren Studierenden, in allen Phasen ihres Studiums mit historisch bedeutsamen Objekten zu arbeiten", sagt Prof. Dr. Klaus Becker, Geschäftsführender Vizepräsident der TH Köln. "Darüber hinaus bringt die Hochschule ihre wissenschaftliche Expertise in die landesweite Denkmalpflege sowie Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut ein."
Auch künftig werden Lehrende und Studierende des CICS Objekte gemeinsam mit dem LVR analysieren, Konzepte zur Erhaltung erarbeiten, neue Methoden entwickeln und Restaurierungen durchführen. Das Spektrum umfasst kirchliche Kunst wie Altäre, Gemälde, Fassaden und Wandmalereien in Sakralbauten bis hin zu historischen Alltagsgegenständen. Zurzeit untersuchen Studierende unter anderen drei spätgotische Altaraufsätze in Blankenheim und ein zeitgenössisches Wandgemälde von Victor Vasarely aus den 1960er Jahren.

"Diese Kooperation ist auch deswegen so attraktiv, weil wir gemeinsam in mehrfacher Hinsicht für die Zukunft arbeiten. Es geht dabei nicht nur um den Erhalt des kulturellen Erbes, sondern auch um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der beim LVR vielfältige Möglichkeiten findet, das erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden", unterstreicht Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. "Auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels: Nicht selten machen Studierende die Erfahrung, dass der LVR ein interessanter Arbeitgeber ist."

Hintergrund
Die TH Köln bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 26.000 Studierende in über 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin. Die TH Köln wurde 1971 als Fachhochschule Köln gegründet und zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 18.000 Beschäftigten für die 9,6 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 19 Museen und Kultureinrichtungen, drei Heilpädagogischen Netzen, vier Jugendhilfeeinrichtungen und dem Landesjugendamt erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. "Qualität für Menschen" ist sein Leitgedanke. Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten Politikerinnen und Politiker aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

Pressekontakt

Landschaftsverband Rheinland
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
02 21 – 809 – 77 11
birgit.stroeter@lvr.de

TH Köln
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christian Sander
0221-8275-3582
pressestelle@th-koeln.de

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7. Juni, Lehmbruck Museum: Rheinischer Tag für Denkmalpflege kommt nach Duisburg und nimmt die historischen Siedlungen in den Blick - Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich

Pressemeldung des LVR-ADR und der Stadt Duisburg vom 23. Mai 2017

Pulheim, Duisburg.- "Über Hecke und Zaun hinweg… Historische Siedlungsarchitektur", heißt es am Rheinischen Tag für Denkmalpflege im Lehmbruck-Museum. Wer Duisburgs Siedlungen liebt, dort vielleicht sogar wohnt oder sich einfach nur dafür interessiert, sollte sich den Denkmaltag nicht entgehen lassen.

Nach einer Fachtagung am Vormittag öffnet sich die Veranstaltung für das breite Publikum: 12 Uhr Podiumsdiskussion, 14 Uhr Start der Bus-Exkursionen zu verschiedenen Siedlungen, ab 18 Uhr Ziehung der Gewinnerinnen und Gewinner des Denkmalrätsels, Führung zur Architektur des Lehmbruck-Museums und musikalischer Ausklang. All das bietet der diesjährige Denkmaltag. In Kooperation mit wechselnden Kommunen - und in diesem Jahr auch mit der Architektenkammer NRW - lädt das LVR-Amt für Denkmalpflege alle zwei Jahre zum Rheinischen Tag für Denkmalpflege ein. Nach Düsseldorf, Aachen, Kalkar und Düren ist nun Duisburg an der Reihe.

Eine Besonderheit: Die frühere Stadtkonservatorin von Duisburg, Dr. Claudia Euskirchen, leitet seit zwei Jahren die Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland mit Sitz in der Abtei Brauweiler. Amtsleiterin Dr. Andrea Pufke: "Gemeinsam freuen wir uns darüber, mit dieser Veranstaltung zu einer rheinlandweiten Würdigung von Duisburgs historischen Siedlungen beitragen zu können. Sie sind ein Schatz, auf den die Bürgerinnen und Bürger in Duisburg stolz sein dürfen."

Da die Plätze im Lehmbruck-Museum und in den Bussen begrenzt sind, ist eine Anmeldung erforderlich. Diese ist zu richten an das
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Betreff: Anmeldung Denkmaltag
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim

Oder per E-Mail: denkmaltag@lvr.de

Einzelheiten zum Programm und zum Denkmalrätsel finden Sie auch in diesem Internetauftritt auf der Seite "Veranstaltungen".

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Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege geht nach Bad Honnef. Bauminister Michael Groschek begrüßt Engagement

Pressemitteilung des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW vom 16. Dezember 2016

Düsseldorf.- Das Haus Mayer-Kuckuk in Bad Honnef wurde im Jahr 1967 innerhalb von nur sechs Tagen erbaut. Es gilt als typisches Beispiel für den industriellen Fachwerkbau der Nachkriegszeit. Im Laufe der Jahre traten bei dem Holzbau jedoch Fäulnis- und andere Schäden auf, die das Haus unbewohnbar machten. Die Eigentümer und gleichzeitig Bewohner haben es jetzt aufwändig saniert und durch den Austausch des Ständerwerks für die Nachwelt erhalten. Für diese Einsatzbereitschaft wird ihnen der Rheinisch-Westfälische Staatspreis für Denkmalpflege verliehen. Der mit 7.000 Euro dotierte Preis wird vom Land NRW gestiftet und vom Bauministerium sowie dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) organisiert. Ende März 2017 wird Bauminister Michael Groschek die Sieger im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung ehren.

"Es ist toll, dass sich Privatleute und Initiativen so vorbildlich für ihr Denkmal einsetzen. Diesen freiwilligen, zeit- und kraftaufwändigen Einsatz würdigen und fördern wir mit dem Staatspreis", sagte Minister Groschek anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger. "Die Eigentümer Andrea Köhler und Hartmut Witte ermöglichen uns durch ihre Arbeit einen Blick in die Geschichte der Bautechnik und Bauwirtschaft in unserem Land. Sie sowie die anderen Prämierten haben einen hervorragenden Beitrag zum Denkmalschutz im Rheinland geleistet."

Insgesamt 26 Bewerbungen aus dem ganzen Rheinland sind dem LVR-Amt für Denkmalpflege als beteiligtem Fachamt eingereicht worden. Jede der Bewerbungen erfüllte die Auslobungskriterien: Die Bewerberinnen und Bewerber mussten als Privatleute ein gefährdetes Baudenkmal innerhalb der vergangenen zwei Jahre instand gesetzt haben. Auch ehrenamtlich Tätige waren dabei. Über den eigentlichen Staatspreis hinaus gibt es fünf undotierte Anerkennungen:

  • Der Trägerverein "Haus der Vereine in der Alten Dreherei" in Mülheim hat das vom Abriss bedrohte Industriedenkmal gesichert, wiederhergestellt und zu einem Begegnungs- und Ausstellungsort für Vereine umgebaut.
  • Das Kolumbarium in Duisburg ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein nicht mehr benötigtes Kirchengebäude umgenutzt und dadurch eine wirtschaftliche und nachhaltige Verwendung möglich gemacht werden kann.
  • Dank des ehrenamtlichen Engagements des Mühlenvereins wird zukünftig die 1834 erbaute Lohmühle in Duisburg-Baerl im Rahmen von Schauveranstaltungen die Funktionsweise der originalen Mahltechnik vorstellen.
  • Engagierte Privateigentümer haben das 1975 durch den Architekten Horst Schmitges errichtete Wohnhaus Wolfskull 10 in Viersen grundsaniert. Dabei haben sie einen hohen Anteil der Originalsubstanz übernommen und das Gebäude denkmalgerecht an moderne Lebensumstände angepasst.
  • Das Sudhaus der Lohbusch-Brauerei in Viersen war vollkommen marode – jetzt ist im "Denkmal Sudhaus" dank der Rekonstruktion durch die Eheleute Marlies und Peter Zaum die Psychiatrische Hilfsgemeinschaft Viersen untergebracht.

Hintergrund: Der Rheinisch-Westfälische Staatspreis für Denkmalpflege wird alle zwei Jahre im Wechsel im Rheinland und in Westfalen ausgelobt. Er richtet sich an Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer, die ein gefährdetes Denkmal vorbildlich instand gesetzt haben. Die Maßnahmen sollten weitgehend vollendet oder in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen worden sein. Eine Jury aus namhaften Fachleuten und Praktikern der Denkmalpflege wählt die Preisträger aus. Das Spektrum der Denkmäler ist breit gefächert. Es umfasst unter anderem private Wohnhäuser, Kirchen, Gutshöfe, Gaststätten, Fabrikationsstätten, Grünanlagen, technische Bauten, soziale Einrichtungen und archäologische Zeugnisse der Vergangenheit.

Am 26. März 2017 findet die Verleihung mit Minister Groschek, der Landtagspräsidentin Carina Gödecke und der Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland Ulrike Lubek in der ehemaligen Abtei Brauweiler statt.

Bilder der Preisträger finden Sie hier.

Infos zu Haus Mayer-Kuckuk: http://www.mayer-kuckuk.de , Kontakt: hartmutwitte@gmx.com.

Pressekontakt: Leonie.Molls@mbwsv.nrw.de, Tel 0211/3843-1042

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Cornelia Kirschbaum erhielt Paul-Clemen-Preis des LVR: Kunsthistorikerin erforschte Wohnbauten des Bonner Hofadels

Pressemeldung vom 6. Dezember 2016

Bonn. - Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat gestern im LVR-LandesMuseum Bonn den Paul-Clemen-Preis an Dr. Cornelia Kirschbaum aus Bonn verliehen. Die Kunsthistorikerin erhielt den renommierten und mit 10 000 Euro dotierten Preis für ihre Dissertation über „Wohnbauten des Hofadels in der kurkölnischen Residenzstadt Bonn im 17. und 18. Jahrhundert“. In ihrer Laudatio zitierte Anne Henk-Hollstein, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Prof. Dr. Roland Kanz als Vorsitzenden der Auswahljury: Es sei "[…] ein Grundlagenwerk entstanden, das mit größter Akribie durch tiefschürfende Archivrecherche und umsichtige Bildquellenanalyse eine neue, dichte Vorstellung von Bonn als Residenzstadt bietet. Vergleiche mit Köln, Mainz, Trier und München bilanzieren das Bonner Baugeschehen im 18. Jahrhundert in souveräner Weise. Für die Analyse vergleichbarer Strukturen und Fragestellungen in anderen Residenzstädten hat Frau Kirschbaum eine glänzende Voraussetzung geschaffen."

Der LVR verleiht den Preis in der Regel einmal im Jahr für eine herausragende kunsthistorische Dissertation zu einem rheinischen Thema. Damit hält der unter anderem für die Denkmalpflege im Rheinland zuständige Kommunalverband die Erinnerung an Paul Clemen wach, den ersten Provinzialkonservator der Rheinprovinz. Der Kunsthistoriker und Bonner Universitätsprofessor gilt als Begründer der Denkmalpflege im Rheinland.

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Paul-Clemen-Preis goes America: Harward-Absolvent Joshua O’Driscoll promovierte über Buchmalerei im ottonischen Köln

Pressemeldung vom 22. April 2016

Köln, Pulheim. – Der Harward-Absolvent Dr. Joshua O’Driscoll erhält den renommierten Paul-Clemen-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für seine herausragende Dissertation zur rheinischen Kunstgeschichte. Die Verleihung durch den Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, fand am 21. April im Kaisersaal der Abtei Brauweiler statt.

Die Dissertation mit dem Titel „Image and Inscription in the Painterly Manuscripts from Ottonian Cologne“ hat O’Driscoll zu großen Teilen in Köln verfasst, seiner Wahlheimat in Europa. Der über Fachkreise hinaus bekannte Hitda-Codex und andere Beispiele Ottonischer Buchmalerei aus Köln hatten den aus Florida stammenden Kunsthistoriker so fasziniert, dass er sie zum Gegenstand seiner Forschungsarbeit an der Elite-Uni im US-Amerikanischen Cambridge im Bundesstaat Massachusetts machte. Was waren das für prachtvolle Schriften, die schon vor Jahrhunderten in verschiedene europäische Länder verstreut worden sind? Wer waren die Künstler? Wie standen Texte und Bilder zueinander? Welche Bedeutung hatten sie?

Seine Forschungsergebnisse haben dem Altphilologen und Kunsthistoriker, der übrigens auch über einen Studienabschluss in Biologie verfügt, bereits diverse Auszeichnungen beschert. Auch während des Studiums fand er die Unterstützung verschiedener Organisationen: Ein dreijähriges Reisestipendium der National Gallery in Washington war darunter und selbst der Deutsche Akademische Austauschdienst förderte O´Driscoll. Aber es gab auch Hindernisse: Eine der von ihm bearbeiteten Handschriften, das Evangeliar aus St. Gereon, war mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln eingestürzt. Glücklicherweise konnte es gerettet werden.

Dr. O’Driscoll ist der erste Außereuropäer, der den Paul-Clemen-Preis erhält. Sein Doktorvater in Harward, Prof. Dr. Jeffrey Hamburger, hatte ihn der Jury empfohlen. Ihr gehören Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker der rheinischen Universitäten sowie die Landeskonservatorin Rheinland an. Seit Abschluss seiner Promotion ist O‘Driscoll Kurator in der Abteilung für mittelalterliche Handschriften in „The Morgan Library und Museum“ in New York. Ein Traumjob für den Mediävisten, der aber weiterträumt: An einer Universität möchte er forschen, schreiben und lehren.

Der Paul-Clemen-Preis des LVR erinnert an Paul Clemen (1866-1947), den Bonner Universitätsprofessor und ersten Provinzialkonservator der früheren Rheinprovinz. Er wird seit 1936 in der Regel einmal im Jahr für eine herausragende Dissertation zur Rheinischen Kunstgeschichte verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert.

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Die historische Altstadt von Bad Münstereifel - Kurort und Outlet-Center

26. November, 18 Uhr, Äbtesaal der Abtei Brauweiler:
Nächster Vortrag in der Reihe „Denkmalpflege im Blick“


Pressemeldung vom 20. November 2015

Pulheim-Brauweiler. - Bad Münstereifel hat sich über die Jahrhunderte seine romantische Anmutung bewahrt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts öffnete es sich das malerische Städtchen im Kreis Euskirchen für Fremdenverkehr und Kurbetrieb. Dies bedeutete eine zusätzliche bescheidene Einkommensquelle. In den letzten Jahren zeichnete sich allerdings ab, dass viele Geschäfte wirtschaftlich nicht mehr tragfähig waren, die Leerstände nahmen zu. Die Entscheidung der Stadtverwaltung, dort das erste Outlet-Center inmitten einer historischen Altstadt einzurichten, war heftig umstritten. Eröffnet wurde es im August 2014. Der Lichtbilder-Vortrag stellt die Auswirkungen auf die Stadt und die von Veränderungen betroffenen Denkmäler vor.

Dr. Monika Herzog, Wissenschaftliche Referentin im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, ist u.a. zuständig für die Bau- und Kunstdenkmalpflege in Bad Münstereifel.

2016 wird die Vortragsreihe „Denkmalpflege im Blick“ im Äbtesaal der Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim, fortgeführt. Die nächsten Termine sind:

21. Januar, 31. März, 19. Mai, 28. Juli, 29. September und 24. November
(jeweils donnerstags um 18 Uhr).

Der Eintritt ist kostenlos.

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Von Postmoderne, Siedlungsgrün und Myriametersteinen: 310 Seiten der Denkmalpflege

Das Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege
erscheint am 6. Oktober zum 45. Mal


Pressemeldung vom 30. September 2015

Pulheim. - Auf 310 Seiten präsentiert sich das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland in seinem neuen „Jahrbuch der Rheinischen Denkmalplfege“. Band 45 der traditionsreichen Publikationsreihe bietet ein breites Spektrum an Themen, die das Fachamt für Denkmalpflege im vergangenen Jahr beschäftigt haben.

Myriametersteine spielen darin eine Rolle, die als Zeugnisse eines historischen Vermessungssystems ein Kuriosum in der rheinischen Denkmallandschaft darstellen. Was macht die Postmoderne zu einer denkmalwerten Epoche? Und welche Bedeutung kann Siedlungsgrün für die Denkmalpflege haben? Fragen wie diese beleuchtet die neue Publikation, die außerdem u.a. verrät, was das Mauerwerk des Frauenklosters in Bürvenich über das Leben der Nonnen im Mittelalter aussagt.

Das Cover der reich bebilderten Publikation zeigt ein Mosaik aus der Kölner Kirche St. Gereon. Es konnte aus wenigen original erhaltenen Resten rekonstruiert werden: eine restauratorische Glanzleistung.

Das Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege, Band 45, ist eine Publikation des Landschaftsverbandes Rheinland /
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.
Herausgeberin ist Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke.
ISBN-10: 3-88462-360-5 | ISBN-13: 978-3-88462-360-2
€ 45.00

Das Pressegespräch zur Buchvorstellung findet am 6. Oktober 2015 um 11 Uhr im Gemeindehaus der Evangelischen Stadtkirche Monschau statt. Die Einladung finden Sie auf unserer Presseseite.
Sperrfrist für die Berichterstattung: 6. Oktober.

Weitere Informationen zum 45. Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege


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Von Denkmälern lernen. LVR-Amt für Denkmalpflege zeigt Ausstellung über vorbildliche Konzepte zur energetischen Ertüchtigung von Altbauten

Pressemeldung vom 4. Februar 2015

Pulheim. - Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland zeigt bis zum 20. März im Winterrefektorium der Abtei Brauweiler eine Ausstellung, die nicht nur für Eigentümerinnen und Eigentümer von Denkmälern von Interesse sein dürfte. Unter dem Titel "Maßgeschneidert - energetische Ertüchtigung von Baudenkmalen" ist zu sehen, wie Altbauten mit individuellen Konzepten klimatisch verbessert werden können, ohne ihren spezifischen Charakter zu beeinträchtigen. Dabei wird aus jedem Bundesland jeweils eine vorbildliche Sanierung vorgestellt.

Ein historisches Fachwerkhaus aus Leichlingen vertritt das Rheinland. Durch seine kleinformatigen Fenster konnte die Einfachverglasung belassen werden, sie spielte in der Energiebilanz des Hauses eine untergeordnete Rolle. Eine Innendämmung mit Holzfaserplatten und eine in den Lehmputz eingebrachte Wandheizung verhalfen neben anderen auf das Gebäude zugeschnittenen Maßnahmen zu einer zeitgemäßen Energiebilanz.

"Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass historische Bauten Energieschleudern sind", so Dr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin im Rheinland. Häufig sei sogar das Gegenteil richtig: "Die Energiebilanz eines Gebäudes sollte auf dessen gesamte Lebensdauer gerechnet werden. Allein durch ihr Alter sparen alte Gebäude gegenüber Neubauten viel Energie ein."

Bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein standen beim Bau fast ausschließlich ökologisch einwandfreie Baustoffe zur Verfügung: Holz, Stroh, Lehm, Sand und Naturstein sind bis heute mit relativ wenig Energie zu gewinnen und können meist ohne lange Transportwege regional bezogen werden. Auch dies trägt zur positiven energetischen Gesamtbilanz von Altbauten bei. Die Frage nach der späteren Entsorgung von problematischen Baustoffen wie Polystyrol (Styropor) stellt sich bei diesen Gebäuden nicht.

Da Baudenkmäler nicht nur optisch, sondern auch substanziell erhalten bleiben sollen, ist jede Sanierung möglichst schonend vorzunehmen. Eine Außendämmung der Fassade ist in der Regel keine Option. Was zwischen Bayern und Schleswig-Holstein, zwischen Nordrhein-Westfalen und Sachsen für gelungene Alternativen gefunden wurden, zeigt die Ausstellung.

Es handelt sich um eine Wanderausstellung, die von der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland konzipiert wurde. Dazu ist eine Broschüre erschienen, die im Abteishop erhältlich ist. Schutzgebühr: 1,50 Euro.

Die Ausstellung ist bis zum 20. März täglich von 9 - 19 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos.

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Freigelegt bis auf die Haut. LVR-Restaurator berichtet über die Restaurierung eines monumentalen Kruzifixes aus Dinslaken

Pressemeldung vom 28. Januar 2015

Pulheim. - Farbe hält nicht ewig, und das ästhetische Empfinden unterliegt Moden. So wundert es nicht, dass die meisten mittelalterlichen Skulpturen im Laufe der Jahrhunderte viele Male übermalt wurden. Nur in Ausnahmefällen entfernen heutige Restauratoren die jüngeren Farbschichten, um das Original ans Licht zu bringen. Genau das ist aber bei einem monumentalen Kruzifix aus der Vincentiuskirche in Dinslaken geschehen. Welche Erkenntnisse konnten hierdurch gewonnen werden?

Dipl.-Restaurator Marc Peez vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland lässt die Zuhörer in einem Lichtbildvortrag teilhaben an der Restaurierung dieses bedeutenden Kunstwerks aus dem 14. Jahrhundert.

Der Vortrag findet am Donnerstag, dem 29. Januar 2015 um 18 Uhr im Äbtesaal der Abtei Brauweiler statt. Es ist der erste Vortrag in der Reihe "Denkmalpflege im Blick", die 2014 begann und in diesem Jahr fortgesetzt wird.

Weitere Vorträge von Denkmalpflegerinnen und Denkmalpflegern des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland: 26. März, 28. Mai, 30. Juli, 24. September und 26. November 2015 (jeweils donnerstags um 18 Uhr).

Der Eintritt ist kostenlos.

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Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege vor der Endauswahl: Objekte in Duisburg, Erftstadt, Frechen, Ratingen, Remscheid und Wuppertal gehen in die zweite Runde

Pressemitteilung vom 14. Januar 2015

Rheinland. - Im Februar verleiht das Land Nordrhein-Westfalen den Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege. Jetzt ist eine engere Auswahl getroffen: Sieben der 35 Bewerber um den mit 7.000 Euro dotierten Preis stehen noch im Wettbewerb. Es handelt sich um Objekte in Duisburg, Erftstadt, Frechen, Ratingen, Remscheid und Wuppertal.

Die Jury, zu der auch Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland gehört, hat folgende Objekte in die engere Wahl genommen:

  • zwei gründerzeitliche, in neobarocken Formen errichtete bürgerliche Wohnhäuser in Duisburg, die in der Art einer Doppelvilla einseitig aneinander angebaut sind und seit ihrer Sanierung als Zahnarztpraxis bzw. Architekturbüro genutzt werden (Hedwigstraße 1, Mülheimer Str. 43, 47058 Duisburg);
  • ein Wohnhaus in Erftstadt-Lechenich, das das letzte bauliche Zeugnis einer Franziskanerklosterkirche aus dem 17. Jahrhundert ist und Reste der Sakristei und des Chores enthält (Klosterstraße 20, 50374 Erftstadt);
  • Gut Rosendal in Ratingen, ein der Inschrifttafel zufolge 1629 errichtetes Fachwerkhaus, mit einer Jakobsmuschel versehen, die auf eine ehemalige Pilgerherberge hinweisen könnte (Rosendalweg 50, 40882 Ratingen);
  • der Alte Bahnhof Frechen, ein 1911-12 errichtetes Bahnhofsgebäude, dessen neue Besitzer es nach 15-jährigem Leerstand zur Gaststätte umgebaut haben (Kölner Str. 39, 50226 Frechen);
  • die zu Wohnzwecken umgenutzte ehemalige Zangenfabrik Hallenscheid auf der Stadtgrenze zwischen Remscheid und Wuppertal (Langenhaus 46b, 42369 Wuppertal);
  • die 1902/03 errichtete Vorwerk-Villa Boltenberg in Wuppertal, die als Tagungs- und Gästehaus der Firma Vorwerk & Co. KG und zur privaten Nutzung der Eigentümerfamilie umgebaut wurde (Zur Waldesruh 45, 42329 Wuppertal).
Der Rheinisch-Westfälische Staatspreis für Denkmalpflege wird ungeteilt an einen der Bewerberinnen und Bewerber verliehen. Prämiert wird die vorbildliche Sanierung eines Denkmals durch Privatleute.

Hinweis für die Redaktionen:
Nachdem die ursprünglich für den vergangenen November vorgesehene Preisverleihung wegen der Haushaltssperre des Landes nicht stattfinden konnte, wird der Preis nun am Sonntag, dem 22. Februar 2015, 14 Uhr, im Kaisersaal der Abtei Brauweiler des Landschaftsverbandes Rheinland verliehen. Vorab wird es ein Pressegespräch geben, zu dem wir Sie gesondert einladen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Findungsphase des diesjährigen Preisträgers weiterhin verfolgen und darüber berichten. Die Kontaktdaten der Bewerberinnen und Bewerber teilen wir Ihnen auf Anfrage gerne mit. Auskunft gibt Ihnen Sabine Cornelius, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Tel 02234 9854 -549. Da die endgültige Auswahl des Preisträgers durch die Jury voraussichtlich in Kürze erfolgen wird, ist eine zeitnahe Berichterstattung über den aktuellen Zwischenstand sinnvoll.

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Prismen, Quader, Kegel, Kuben: LVR-Denkmalpfleger stellen mit neuem Buch "Moderne Kirchen im Rheinland" vor

Pressemitteilung vom 24. Oktober 2014

Rheinland. – Prismen, Quader, Kegel, Kuben: es gibt wohl keine geometrische Form, die sich nicht an den rund 1200 Kirchen finden ließe, die seit den 1950er Jahren im Rheinland gebaut wurden. 42 dieser teils spektakulären architektonischen Gebilde stellen Dr. Godehard Hoffmann, Denkmalpfleger beim Landschaftsverband Rheinland (LVR), und Fotograf Jürgen Gregori in einem neuen Buch des LVR-Amts für Denkmalpflege vor. "Moderne Kirchen im Rheinland" heißt das 214 Seiten starke Opus, das Landeskonservatorin und Herausgeberin Dr. Andrea Pufke mit seiner Fülle an Farbfotos als "Augenschmaus" bezeichnet.

"Mit dem Buch und seinen wunderbaren Bildern wollen wir Lust machen, sich die modernen Kirchen genauer anzuschauen", so Pufke. Erst dann erkenne man ihre Qualität. "Man muss sich auf die Architektur einlassen", so auch Pfarrer Hauke Faust, der seine Versöhnungskirche in Duisburg-Großenbaum auf den ersten Blick enttäuschend langweilig fand. Dann aber habe er die großartige Leistung des Architekten Dieter Oesterlen begriffen, der einen Kubus aus Sichtbeton über einem in Rottönen lodernden Glasband optisch schweben ließ. Heute begeistert sich Faust nicht nur für die 1965 eingeweihte Versöhnungskirche, die im vorliegenden Buch gewürdigt wird, sondern für den modernen Kirchenbau generell.

Nach dem Krieg gab es im Rheinland einen großen Bedarf an neuen Kirchen; ein riesiges Betätigungsfeld für ambitionierte Architekten. Dominikus Böhm, Rudolf Schwarz und andere renommierte und weniger bekannte Baumeister schufen eine Vielzahl avantgardistischer Gotteshäuser. Gemeinsam gelang es ihnen, den Bautypus Kirche für eine neue Epoche zu definieren.

Das hohe architektonische Niveau trug dazu bei, dass im Rheinland in wenigen Jahrzehnten der weltweit dichteste Bestand an modernen Kirchen errichtet wurde. Qualität und Anzahl sind nach Einschätzung Godehard Hoffmanns insbesondere im Erzbistum Köln beispiellos. "Doch auch in den anderen Bistümern sowie in den evangelischen Landeskirchen wurde Herausragendes geleistet, für das sich in Deutschland schwerlich Vergleichbares finden lässt."

Für die modernen Kirchen beginnt gegenwärtig eine neue Phase. Bis vor kurzem noch in lebendigem Gebrauch, sind viele von ihnen inzwischen überflüssig, werden profaniert oder sogar abgebrochen - sie suchen nun nach ihrem Platz in der Geschichte und im kulturellen Gedächtnis.

Das Buch von Godehard Hoffmann und Jürgen Gregori hilft durch die Auswahl der Beispiele, die Texte und Fotografien, den Blick für die Qualitäten moderner Kirchenbauten zu schärfen. Ein guter Teil von ihnen wird, als Denkmäler geschützt, auch späteren Generationen als Geschichtszeugnis erhalten bleiben.

Landschaftsverband Rheinland /
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland,
Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege, Band 81,
Godehard Hoffmann, Jürgen Gregori:
Moderne Kirchen im Rheinland
214 Seiten mit 285 Abb., 21 x 30 cm, geb.
ISBN: 978-3-88462-346-6
46 €

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"Wir müssen lernen, ein Denkmal zu verstehen." LVR präsentiert Ratgeber für die energetische Optimierung von Baudenkmälern

Pressemitteilung vom 17. Oktober 2014

Unter dem Titel "Energetische Optimierung von Baudenkmälern" erklärt ein neuer Ratgeber des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland den angemessenen Umgang mit einem Baudenkmal, dessen Energiebilanz verbessert werden soll. Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, Herausgeberin des Ratgebers, bringt es auf den Nenner: "Wir müssen zunächst lernen, das Denkmal zu verstehen." Patentlösungen gebe es nicht. "Jedes Denkmal muss, wie eine Patientin oder ein Patient, individuell und ganzheitlich behandelt werden."

"Denkmäler sind aufgrund ihrer hohen Lebensdauer von sich aus nachhaltig", unterstreicht Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Umwelt. Die Belange der Denkmalpflege seien deshalb nicht nur im Sinne der Baukultur ernst zu nehmen, sondern auch im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Beidem fühle sich der Landschaftsverband verpflichtet.

Bei seinen eigenen denkmalgeschützten Immobilien wie dem Landeshaus am Rheinufer in Köln-Deutz bemüht sich der LVR um einen vorbildlichen Umgang. Die Originalsubstanz des Gebäudes wurde bei der Sanierung so weit wie möglich geschont. So blieb die markante Vorhangfassade unangetastet. Auch auf den Einbau einer Klimaanlage wurde verzichtet. Stattdessen läuft im Sommer Kaltwasser zur Kühlung durch die Heizungsanlage.

"Was lässt mein Gebäude zu? Was ist für mein Gebäude gut?" solle man sich grundsätzlich vor der Sanierung eines Denkmals fragen, so Heinrich Walgern, LVR-Denkmalpfleger und Autor des Ratgebers.

Der Ratgeber ist kostenlos beim LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland erhältlich.

Außerdem steht er zum kostenlosen Download im Internet zur Verfügung.

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Preisverleihung verschoben: Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege wird im Frühjahr verliehen

Pressemitteilung vom 30. September 2014

Rheinland. - Die Verleihung des Rheinisch-Westfälischen Staatspreises für Denkmalpflege 2014 wird auf das Frühjahr 2015 verschoben. Nachdem der Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen eine Haushaltssperre verhängt hat, sind alle Preisverleihungen und Ehrungen im laufenden Jahr auf den Prüfstand gestellt worden. Die Verleihung des mit 7.000 Euro dotierten Staatspreises kann demnach erst nach Auflösung der Haushaltssperre erfolgen.

Welche der 35 Bewerberinnen und Bewerber um den renommierten Denkmalpreis in der engeren Wahl stehen, wird das LVR-Amt für Denkmalpflege Anfang des Jahres 2015 mitteilen. Prämiert wird die beste Sanierung eines Denkmals durch private Denkmaleigentümer.

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Kaum zu glauben: Im Rheinland stehen die meisten Nachkriegskirchen der Welt: LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland erfasst 1200 Kirchen

Pressemitteilung vom 12. September 2014

Rheinland. - Es ist kaum zu glauben: Nirgendwo auf der Welt wurden nach 1945 so viele Kirchen errichtet wie in Nordrhein–Westfalen. Angesichts der aktuellen Diskussion um Leerstand, Umnutzung und sogar Abbruch von Gotteshäusern erfassen die Denkmalämter der beiden Landschaftsverbände seit 2009 systematisch und flächendeckend den Kirchenbestand der Nachkriegszeit.

Nun hat das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland den Bistümern Essen und Münster das Material über die Kirchen in ihren Gebieten überreicht. Im rheinischen Teil des Bistums Essen wurden 60 Kirchen mitsamt ihrer Ausstattung erfasst, im Bistum Münster etwa 30. Auch der Evangelischen Landeskirche im Rheinland haben die Denkmalpfleger des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) die Arbeitsergebnisse zu den etwa 340 erfassten evangelischen Kirchen überreicht. Bereits 2011 waren dem Bistum Aachen die Unterlagen über 150 Kirchenbauten überlassen worden.

Mit der jüngsten Übergabe des Arbeitsmaterials an die Bistümer Essen und Münster ist ein weiterer Abschnitt des bundesweit einzigartigen Projektes abgeschlossen. "Durch die Übergabe des Materials wird unsere Arbeit für die Kirchen transparent. Es ist gleichzeitig die Grundlage für Gespräche über die denkmalfachliche Bewertung der Nachkriegskirchen", so Dr. Oliver Meys, der das Projekt zur Inventarisierung der Kirchen im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland betreut.

Im Rahmen des Projekts wurden bis heute etwa 390 katholische und 340 evangelische Kirchenbauten im Rheinland erfasst. Noch nicht bearbeitet sind rund 150 Kirchen im Erzbistum Köln, die meisten davon stehen in Bonn, Düsseldorf und Köln. Bereits vor dem Projektstart waren etwa 300 Nachkriegskirchen durch das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland bearbeitet worden, zum überwiegenden Teil im Zusammenhang mit individuellen Denkmalwert-Anfragen. Insgesamt stehen im Rheinland rund 1200 Kirchen, die nach 1945 errichtet wurden und von der Denkmalpflege zu erfassen sind, so Oliver Meys.

Finanziert wird das Pilotprojekt von der Obersten Denkmalbehörde, dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW. Das Erfassungsmaterial dient dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland bei der Bewertung des Nachkriegskirchenbaus. Ziel ist es, ein Verzeichnis der denkmalwerten Kirchen zu erstellen. Dieses Verzeichnis wird voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres fertig sein.

"Durch das Projekt gewinnen wir erstmals einen Überblick über die Nachkriegskirchen im Rheinland – ein architekturhistorisches Erbe von epochaler Bedeutung, das eindringlich von unserer Kultur und Geschichte der Nachkriegszeit zeugt", so Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite zum modernen Kirchenbau.

Pressekontakt: Tel 02234 9854 - 549 (Sabine Cornelius)

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Zehn Jahre Tag des offenen Denkmals in der Abtei Brauweiler: Buntes Programm zum Thema "Farbe"!

Pressemitteilung vom 10. September 2014

Pulheim. - Am Sonntag, dem 14. September 2014, 11 – 17 Uhr, laden Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland die Öffentlichkeit zum Tag des offenen Denkmals in die Abtei Brauweiler ein. Diesmal ist es ein Jubiläum: 2004 hatte das für das gesamte Rheinland zuständige Fachamt für Denkmalpflege erstmalig gemeinsam mit dem örtlichen Geschichtsverein ein ebenso informatives wie unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt. Die Menschen schoben sich durch die Gänge der Abtei, so groß war der Andrang im ersten Jahr.

Ein lebhaftes Interesse, nicht nur die Abtei Brauweiler, sondern auch die Arbeit in der Denkmalpflege kennenzulernen, besteht bis heute. Vor allem die Führungen durch die Restaurierungswerkstätten sind begehrt. Auch dieses Mal erläutern Restauratorinnen und Restauratoren Untersuchungsmethoden und ihren Umgang mit schadhaften Exponaten. Zu sehen sind unter anderem ein von seiner laienhaften, äußerst farbenfrohen Übermalung befreiter Altar, ein vom Zahn der Zeit und unsachgemäßer Anbringung geschädigter Kruzifix und eine Gruppe lebensgroßer Apostelfiguren, die, frisch gereinigt, der Rückführung in ihre Kirche entgegensehen.

Eine Fotoausstellung zum Thema "Farbe", dem diesjährigen Motto der bundesweiten Veranstaltung, der Vortrag einer Restauratorin zum Material Farbe, Führungen durch die Gedenkstätte Brauweiler, ein Infostand über das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege, eine Amtsführung durch die Landeskonservatorin, Marktstände mit regionalen Produkten, ein Konzert mit dem Forellenquintett von Franz Schubert, Grillwürstchen, das Abteicafé mit selbstgebackenem Kuchen und Angebote für Kinder runden das kostenlose Programm ab.

Pressekontakt: Tel 02234 9854 - 549

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Köln - Siegburg - Pulheim: Mittelalterliche Apostelfiguren zur Untersuchung in Brauweiler

Pressemitteilung vom 13. Februar 2014

Pulheim. Wollen Sie einem der zwölf Apostel einmal tief in die Augen schauen? Oder der Muttergottes von Angesicht zu Angesicht begegnen? In den Restaurierungswerkstätten des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland haben Pressevertreter auf Anfrage dazu Gelegenheit. Dort wird für den bedeutenden Apostelzyklus aus St. Servatius in Siegburg ein Restaurierungskonzept erarbeitet. Darunter sind sechs spätmittelalterliche Figuren des renommierten Kölner Bildhauermeisters Tilman Heysacker, die zu diesem Zweck ihre gewohnten Standorte in schwindelnder Höhe verlassen haben.

Pressekontakt: Tel 02234 9854 - 549

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Denkmaleigentümer aufgepasst!

Land NRW stiftet Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege 2014 / 7000,- Euro Preisgeld

Presseinformation vom 30. Januar 2014

Rheinland. Zahlreiche historische Bauwerke im Rheinland verdanken ihr Überleben dem Einsatz privater Denkmalfreunde. Um dieses bürgerschaftliche Engagement zu fördern und öffentlich zu würdigen, stiftet das Land NRW den Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege. Er wird im Rheinland alle zwei Jahre verliehen und ist mit 7 000,- Euro dotiert. Die Auslobung richtet sich an Privatleute, die ein gefährdetes Denkmal vorbildlich instand gesetzt haben. Dabei müssen die Maßnahmen mit dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland abgestimmt sein und eine denkmalrechtliche Erlaubnis der Unteren Denkmalbehörde (UDB) vorliegen. Diese Maßnahmen sollten weitgehend vollendet oder in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen worden sein. Eine Jury aus namhaften Fachwissenschaftlern und Praktikern der Denkmalpflege wählt den Preisträger bzw. die Preisträgerin aus.

Das Spektrum der Denkmäler ist breit gefächert. Es umfasst unter anderem private Wohnhäuser, Kirchen, Gutshöfe, Gaststätten, Fabrikationsstätten, Grünanlagen, technische Bauten, soziale Einrichtungen und archäologische Zeugnisse der Vergangenheit. Auch die hervorragende Instandsetzung eines beweglichen Denkmals kann prämiert werden.
Die Bewerbung erfolgt über ein Bewerbungsformular, das beim Bauministerium NRW erhältlich ist. Das Formular wird zusammen mit Fotos zur Geschichte und Sanierung des Denkmals in Papierform und digital eingereicht.

Die Bewerbungsunterlagen gehen an das

LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Stichwort "Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege"
Abtei Brauweiler
Ehrenfriedstraße 19
50259 Pulheim.

Wichtige Anmerkung: Wer den Preis erhält, erklärt sich damit einverstanden, das prämierte Objekt für Presse und Fotografen zu öffnen.

Einsendeschluss: 5. März 2014

Rückfragen beantwortet:

Sabine Cornelius vom LVR-Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland
Tel 02234 9854 - 549
Mail sabine.cornelius@lvr.de

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Vom Baum zum Bildwerk - Schnitzkunst um 1500

Über den Nutzen restauratorischer Untersuchungsmethoden zum Verständnis eines Kunstwerks

Presseinformation vom 22. Januar 2014

Pulheim. Vortrag in der Reihe "Denkmalpflege im Blick". Das Fachgebiet der Restaurierung von Kunstwerken umfasst auch die Erforschung von Herstellungstechniken, in Fachkreisen Kunsttechnologie genannt. Hierzu zählt unter anderem die Interpretation von Werkzeugspuren. Wurden Holzskulpturen liegend oder stehend geschnitzt? Wie wurden die Bildwerke auf dem Werktisch befestigt? Welches Holz wurde verwendet und wo kam es her? Der Vortrag gibt einen kurzen Einblick in die Bildhauertechnik des Spätmittelalters am Niederrhein und in die zur Interpretation notwendigen Untersuchungsmethoden.

Referent: Dipl.-Rest. Marc Peez, Leiter der Restaurierungswerkstatt für organische Materialien, LVR-ADR

Termin: 30. Januar 2014, 18 Uhr
Äbtesaal der Abtei Brauweiler
Ehrenfriedstraße 19
50259 Pulheim

Anmeldung nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

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Die Siedlung Margarethenhöhe in Essen

Zwischen Gartenstadtidee, Werkswohnungsbau der Firma Krupp und Stadtbaukunstbewegung

Presseinformation vom 20. November 2013

Pulheim. Vortrag in der Reihe "Denkmalpflege im Blick". Zu den bekanntesten Wohn- und Siedlungsanlagen in Deutschland zählt die 1909 von Georg Metzendorf entworfene Margarethenhöhe in Essen. Sie ist nicht nur städtebaulich und architektonisch reizvoll, sondern auch historisch bedeutend. In der Gestalt der Siedlungsanlage vereinen sich wichtige Tendenzen jener Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, die mit ihren Reformbestrebungen in Gesellschaft, Architektur und Städtebau die Moderne einleiteten.

Referent: Prof. Dr. Walter Buschmann, Referatsleiter Technik- und Industriedenkmale

Termin: Donnerstag, 28. November 2013, 18 Uhr
Äbtesaal der Abtei Brauweiler
Ehrenfriedstraße 19
50259 Pulheim

Anmeldung nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

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Denkmalpflege auf der Kippe?

LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und FH Köln tagen über "Perspektiven der Denkmalförderung"

Presseinformation vom 11. November 2013

Köln. Steht die Denkmalpflege in Nordrhein-Westfalen auf der Kippe? Der zukünftige Wegfall eines Großteils der Fördermittel des Landes lässt diese Befürchtung zu. Ein Sturm öffentlichen Protestes war und ist die Folge.

Darlehensförderung heißt das Mittel der Zukunft. Geliehenes Geld ersetzt geschenktes Geld. Dabei ist Denkmalpflege kein Privatvergnügen. Denkmaleigentümer sind dazu verpflichtet, ihr Denkmal im öffentlichen Interesse instand zu halten.

Das 17. Kölner Gespräch zu Architektur und Denkmalpflege - eine Fachtagung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) und der Fakultät für Architektur der Fachhochschule Köln - widmet sich dem Thema "Perspektiven der Denkmalförderung". Was sind uns unsere Denkmäler wert? Wie können Denkmaleigentümer künftig zur Sanierung ihres Denkmals motiviert werden? Was ist steuerlich absetzbar und wer profitiert davon? Gibt es Denkmalpflege zum Billigpreis?

Fachleute, Denkmalbesitzer sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger diskutieren die Zukunft der Denkmalpflege im Rheinland und in Nordrhein-Westfalen. Sie haben Gelegenheit zum Gespräch mit Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, Dr. Ludger Sutthoff, beide LVR-ADR, Prof. Dr. Norbert Schöndeling, Fachhochschule Köln und Anne Katrin Bohle, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung und Denkmalpflege im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW.

Termin: Montag, 18. November 2013, ab 9:30 Uhr
Ingenieurwissenschaftliches Zentrum der Fachhochschule Köln

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